Vom Nichts, das irgendwie nicht sein kann.
Letzte Nacht träumte ich von den toten Großeltern stiefväterlicherseits. Es war das erste Mal, dass ich in dieser Art vom Tod träumte. Dieses gefühlsmäßige Erfassen von etwas, das nicht wiederkehrt, niemals wiederkehren kann, ist eine völlig neue Erkenntnis für mich. So fühlt sich also der Tod an, dachte ich. Nicht die Idee vom Tod, sondern das Nichts, das er ist. Es erfasste mich solcher Wucht, dass ich aufwachte und die restliche Nacht wach lag. Die ganze Vergänglichkeit des Lebens, auch meines eigenen, wurde mir auf einmal derart intensiv ins Gefühl gedrückt, dass ich sofort beschloss, mindestens ein Kind zu bekommen und jede Woche einmal meine Mutter zu besuchen. Damit nicht Nichts bleibt. Dafür haben wir kein Programm, das zu begreifen. Dass Nichts von uns bleibt. Dabei ist eigentlich alles wurscht, wenn man sich tatsächlich mal traut, zu erfühlen, was das heisst, dass eines Tages sowieso alles vorbei ist. Auch ob wir erfolgreich oder nicht oder einsam oder mit Nachkommen gesegnet sterben. Fakt ist, dass wir einfach nicht mehr da sind. Da ändert auch kein geschriebenes Buch was dran. Das wirklich zu erfassen, sich nicht dem Trost und der Illusion hinzugeben, dass da noch was bleibt von oder für uns selbst, und selbst wenn, wird auch das eines Tages vergessen sein, Geschichte zumindest, und die, die sich erinnerten, werden selbst sterben etc... Ein einziger Kreislauf des Todes. Von vorne betrachtet sieht das Leben so zukünftig aus. Diese Nacht habe ich es vom Ende aus gesehen. Das wirft völlig andere Seiten auf. Wieso verschieben sich die Wertigkeiten so plötzlich? Überhaupt. Mit dem Sterben ist das so eine Sache. Und mir fällt wieder Parallalies Satz ein:
Gehen ist ein Tanz, den einem Niemand beigebracht.
Gehen ist ein Tanz, den einem Niemand beigebracht.
Terpsichore - 28. Nov, 09:26
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