Von geschlossenen Türen und anderen Unmöglichkeiten
Es ist spannend, Türen zu öffnen. Es ist aufregend, durch sie hindurchzugehen. Es kann Spaß machen, sie zuzuschlagen, und es ist schmerzhaft, sie hinter sich zu schließen und wegzugehen. Heute habe ich eine Tür geschlossen. Nicht laut. Leise. Sehr leise sogar. Vielleicht sogar ein wenig feige. Denn ich habe es schriftlich getan. Das gab mir Zeit, Worte zu finden, die ich so nicht zusammenhängend herausbekommen hätte. Das Schlimme ist, dass ich tief in meinem Herzen nicht sicher bin, ob ich das Richtige getan habe. Eine Unsicherheit bleibt, die aber nun nicht mehr ausgeräumt werden kann, denn die Tür ist zu. Was ich mache, mache ich richtig. Gründlich würde ich nicht sagen, das ist zu deutsch. Aber ich habe keine Zweifel gelassen.
Vielleicht hab ich aber etwas übersehen. Eine kleine Lücke in meiner Urteilsverkündung, die es dem Verurteilten ermöglicht, Berufung einzulegen. Gerade bemerke ich, wie sich beim Schreiben ein kleines bischen Hoffnung breitmacht. Dürrenmatt schreibt irgendwo über den Unterschied zwischen Hoffnung und Erwartung. Die Hoffnung könne nicht enttäuscht werden, weil sie sozusagen nicht endet, Erwartungen hingegen schon, weil sie auf konkrete Erfüllung hin drängten. Ich sehe das anders. Ich habe lange genug auf Veränderung gehofft. Hoffnung, die ein subjektiv gefühltes Zeitmaß von "lange genug" überschreitet, darf irgendwann als Dummheit bezeichnet werden. Die Metarmorphose vom Hoffnungsträger zum Deppen vollzieht sich dann unbemerkt für einen selbst. Damit es gar nicht erst soweit kommt, habe ich vorsorglich die Tür geschlossen. Natürlich in der Hoffnung, dass sie irgendwo einen winzig kleinen Spalt breit offen geblieben ist.
Vielleicht hab ich aber etwas übersehen. Eine kleine Lücke in meiner Urteilsverkündung, die es dem Verurteilten ermöglicht, Berufung einzulegen. Gerade bemerke ich, wie sich beim Schreiben ein kleines bischen Hoffnung breitmacht. Dürrenmatt schreibt irgendwo über den Unterschied zwischen Hoffnung und Erwartung. Die Hoffnung könne nicht enttäuscht werden, weil sie sozusagen nicht endet, Erwartungen hingegen schon, weil sie auf konkrete Erfüllung hin drängten. Ich sehe das anders. Ich habe lange genug auf Veränderung gehofft. Hoffnung, die ein subjektiv gefühltes Zeitmaß von "lange genug" überschreitet, darf irgendwann als Dummheit bezeichnet werden. Die Metarmorphose vom Hoffnungsträger zum Deppen vollzieht sich dann unbemerkt für einen selbst. Damit es gar nicht erst soweit kommt, habe ich vorsorglich die Tür geschlossen. Natürlich in der Hoffnung, dass sie irgendwo einen winzig kleinen Spalt breit offen geblieben ist.
Terpsichore - 26. Mär, 18:09
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