Kapitel 7
"Und schwindelt nicht das Auge meines Geistes
Noch stets hinunter in den jähen Trichter
Der Zeit? - Zeit, was heißt dieses Wort?"
Wir hatten uns aus den Augen verloren, und ich hatte die Hoffnung bereits aufgeben, sie noch einmal wiederzusehen. Bis sie plötzlich eines Tages vor mir stand.
Ihre frühere Blässe war einem zartbraunen Teint gewichen, und aus ihren Augen strahlten Klahrheit und ein Wissen, das mich befremdete.
Sie war fröhlich geworden.
Ich suchte nach Spuren ihrer früheren Verweigerung, fragte dieses und jenes, aber auf alles gab sie mir bereitwillig und offen Antwort. Das verwirrte mich, und ich fragte, ob wir uns nicht in ein Café begeben wollten. Ich verspürte große Lust, sie auszufragen, in sie einzudringen und das Geheimnis dieser verstörenden Fröhlichkeit zu erfahren.
Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar, warf den Kopf nach hinten und lachte ein so schrecklich schönes Lachen, dass es mir einen Stich versetzte. Dann hakte sie ihren schlanken Arm unter meinen, steckte die Hand in meine Manteltasche und zog mich, die ich unsicher neben ihr mehr stolperte als ging, in eben jenes Café, in welchem wir uns vor zwei Jahren das letzte Mal trafen.
Damals hatte sie begonnen, mir ihre Geschichte zu erzählen. Bis zu jenem Tag, als ich ihr sagte, dass es nun genug sei. Dass ich nichts mehr hören wolle über sie und ihr Leben, dass es schon nicht mehr ihre Geschichte sei, die sie da erzähle, sondern zugleich auch meine eigene.
Ob sie jetzt, da wir uns auf so glücklichen Zufall wieder getroffen hätten, nicht weiter erzählen wolle, fragte ich sie.
Sie hätte während der letzten beiden Jahre mehrmals mit mir gesprochen, sagte sie. Genau genommen hätte sie niemals aufgehört mit mir zu reden, es müsse wohl an mir liegen, dass ich nichts mehr von ihr vernommen habe. Gerne könne sie fortfahren, sie müsse aber darum bitten, dass ich mich nicht wieder hinreißen ließe, mich selbst durch sie zu betrachten. So würde es ihr leichter fallen, von sich zu reden.
Ich versprach es ihr.
Noch stets hinunter in den jähen Trichter
Der Zeit? - Zeit, was heißt dieses Wort?"
Wir hatten uns aus den Augen verloren, und ich hatte die Hoffnung bereits aufgeben, sie noch einmal wiederzusehen. Bis sie plötzlich eines Tages vor mir stand.
Ihre frühere Blässe war einem zartbraunen Teint gewichen, und aus ihren Augen strahlten Klahrheit und ein Wissen, das mich befremdete.
Sie war fröhlich geworden.
Ich suchte nach Spuren ihrer früheren Verweigerung, fragte dieses und jenes, aber auf alles gab sie mir bereitwillig und offen Antwort. Das verwirrte mich, und ich fragte, ob wir uns nicht in ein Café begeben wollten. Ich verspürte große Lust, sie auszufragen, in sie einzudringen und das Geheimnis dieser verstörenden Fröhlichkeit zu erfahren.
Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar, warf den Kopf nach hinten und lachte ein so schrecklich schönes Lachen, dass es mir einen Stich versetzte. Dann hakte sie ihren schlanken Arm unter meinen, steckte die Hand in meine Manteltasche und zog mich, die ich unsicher neben ihr mehr stolperte als ging, in eben jenes Café, in welchem wir uns vor zwei Jahren das letzte Mal trafen.
Damals hatte sie begonnen, mir ihre Geschichte zu erzählen. Bis zu jenem Tag, als ich ihr sagte, dass es nun genug sei. Dass ich nichts mehr hören wolle über sie und ihr Leben, dass es schon nicht mehr ihre Geschichte sei, die sie da erzähle, sondern zugleich auch meine eigene.
Ob sie jetzt, da wir uns auf so glücklichen Zufall wieder getroffen hätten, nicht weiter erzählen wolle, fragte ich sie.
Sie hätte während der letzten beiden Jahre mehrmals mit mir gesprochen, sagte sie. Genau genommen hätte sie niemals aufgehört mit mir zu reden, es müsse wohl an mir liegen, dass ich nichts mehr von ihr vernommen habe. Gerne könne sie fortfahren, sie müsse aber darum bitten, dass ich mich nicht wieder hinreißen ließe, mich selbst durch sie zu betrachten. So würde es ihr leichter fallen, von sich zu reden.
Ich versprach es ihr.
Terpsichore - 12. Jul, 09:30
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