Man muss auch aufpassen, dass man (sich) nicht auslöscht durch die "Löschkultur". Fast 20 Jahre habe ich das gemacht. Alles weggeworfen. Alles für die Tonne, habe ich mir gesagt. Du hast eh´nix zu sagen. Du willst was, was du nicht kannst. Lass es. Jetzt denke ich: Sei´s drum, vielleicht ist es Müll. Aber es ist, was ich jetzt sagen kann. (Mühe gebe ich mir schon, natürlich, in der Hoffnung, dass es nicht nur Müll ist. Und ich lösche immer noch - mindestens die Hälfte.)
Ja, diesen Gedanken kenne ich auch. Seltsam, ihre Zeilen erinnern mich an einen Brief, den ich vor einigen Jahren schrieb, darin ging es auch um dieses Auslöschen. Er endete ungefähr so:
"Ja, das macht unglaubliche Freude, dies zu schreiben und zu wissen, dass ich es auch ABSCHICKEN werde, nicht LÖSCHEN, wie ich es tausendmal gelöscht habe in Nachrichten, in Briefen, in mir selbst und damit in allen anderen Frauen..."
Das Weblog TERPSICHORE
wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreibende erklären sich einverstanden.
Auslöschen
"Ja, das macht unglaubliche Freude, dies zu schreiben und zu wissen, dass ich es auch ABSCHICKEN werde, nicht LÖSCHEN, wie ich es tausendmal gelöscht habe in Nachrichten, in Briefen, in mir selbst und damit in allen anderen Frauen..."