spuren
wenn das meer
sich zurückzieht
manchmal da
blecken die nassen
klippen die zähne
triumph! – ha
dass sie
gestohlen
das blutende
fleisch vom
rücken der
leiber die -
eben noch
liebend - in
sand sich gegraben
nicht achtend
dass tieferes lauert
sich zurückzieht
manchmal da
blecken die nassen
klippen die zähne
triumph! – ha
dass sie
gestohlen
das blutende
fleisch vom
rücken der
leiber die -
eben noch
liebend - in
sand sich gegraben
nicht achtend
dass tieferes lauert
Terpsichore - 2. Aug, 15:48
9 Kommentare - 1134 mal gelesen - Kommentar verfassen
Schreib ich mir eben selber einen!
Als ich es zum ersten Mal einstellte, nämlich hier
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/spuren/
da war es metrisch nicht gut und mit ein paar überladenen und falschen Bildern versehen, was sofort etliche Kritiker auf den Plan rief. Es wurde fast 2000 mal gelesen und über 130 mal kommentiert. Es regte scheinbar auf und die Diskussion an.
Das wollte ich dem Gedicht natürlich auf Dauer nicht zumuten, da so am Pranger zu stehen und sich schämen zu müssen für seine Verfasserin. Also grübelte ich. Wie mach ich das... schraubte hier ab und klebte da an, lies es vom Fachmann beschauen, bis ich sicher war, das geht jetzt so durch. Ist fertig. Also fertig im Sinne von herzeigbar. Jetzt aber! dachte ich, und stellte es hübsch frisiert in die Ausstellungsvitrine. Und was passierte: Nichts! Niemand schaute es mehr an. Niemand schrieb etwa darüber. Nicht ein einziger Kommentar. Als wäre es gar nicht da. Aber wieso denn nicht, jetzt, wo es doch gut ist! fragte ich verwundert mich selbst.
Vor allem die lauten Kritiker, die sich ja zum Teil ganz persönlich beleidigt fühlten von meinem Gedicht, also die könnten doch nun was Hübsches sagen, dachte ich. Zum Beispiel: Naja, ist ja doch noch ganz .....
Nö. Nichts!
Darüber wundere ich mich natürlich. Und frage mich nach der Ursache dieser Wirkung. Sind schlechte Gedichte besser als gute Gedichte? Oder spontane besser als durchdachte? Lesen die Menschen nach den selben Prinzipien, wie sie alles andere betrachten in der Welt? Ein Autounfall! Oh, wie interessant, guck mal, voll zerfetzt. (Ganze Menschen gibts ja genug, aber kaputte oder missratene, da lohnt sich mal ein Hinguckerchen.) Um sich schnell der eigenen Unversehrtheit zu versichern, oder sich weiterhin über die stumpfsinnige Bedeutungslosigkeit des eigenen Daseins hinwegtäuschen zu können... Warum auch immer, fest steht:
In der "schlechten" Version gabs viele Leser. Am Ende der Diskussion steht ein korrigiertes, aber ungelesenes Gedicht. Also nunmehr nur noch Schlechtes schreiben, das wird auf jeden Fall gelesen?
Nö. Eindeutig nö.
-
Mag sein, dass die zweite Form die bessere, richtigere, poetischere ist. Da entstehen allerdings keine Bilder in mir, während die erste Fassung ganz deutliche Spuren hinterläßt.
das Wort mit W nimmt sich zwar äußerst unschön auf meinem rosa Papier aus ;-) , aber ich bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Meinung. Es ist seltsam, die erste Fassung hat mich selbst auch viel mehr bewegt, besonders das Schreiben an sich war intensiver im Gefühl als die spätere Vivisektion. Instinkt, Instinkt sage ich nur.
Wenn jemand schon etwas besser wissen will, dann darf das nur ich sein. Da habe ich schließlcih einen Ruf zu verteidigen:)))
Hier liegt es ruhig. Und gut.
@Phryne
Operation gelungen, Patient tot?
conalma: Ja, nun friedhofsruhig. :-)
Wie gesagt, alles unter dem Blickwinkel des Subjektiven. In jedem entsteht ein Anderes, wenn er einen Text liest.